Novemberlichter, hängende goldene Sterne

Novemberlichter – Leben und Erinnern im Altenpflegeheim

Der November ist ein stiller Monat. Er trägt das Grau des Himmels, das Rascheln des fallenden Laubs und die leisen Schritte der Erinnerung. Novemberlichter bestimmen den Tag.

In unserem diakonischen Altenpflegeheim ist der November eine besondere Zeit.

Es ist eine Zeit des Gedenkens, der Besinnung und der Hoffnung.

Allerheiligen – Verbundenheit über den Tod hinaus

Am ersten November feiern wir Allerheiligen. Dieser Tag erinnert uns daran, dass wir Teil einer großen Gemeinschaft sind. Es ist die Gemeinschaft der Glaubenden, derjenigen, die vor uns gegangen sind, und derer, die noch mit uns unterwegs sind.

Für viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner ist dieser Tag ein Moment der inneren Einkehr.

Sie denken an Eltern, Geschwister, Freunde und Weggefährten, die nicht mehr unter uns sind, aber in ihren Herzen weiterleben.

In vielen persönlichen Gesprächen erzählen sie von Menschen, die ihr Leben geprägt haben.

Es ist bewegend zu hören, wie lebendig diese Erinnerungen sind. Ein Lied, ein Duft oder ein Foto kann ganze Lebensgeschichten wachrufen. Allerheiligen und Buß- und Bettag sind für uns nicht nur kirchliche Feiertage, sondern Tage der Verbundenheit.

Wir zünden Kerzen an, beten gemeinsam und spüren, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Im Glauben bleiben wir miteinander verbunden, auch über Zeit und Raum hinweg.

Totensonntag – Trauer und Trost

Am Ende des Monats, am Totensonntag, wird es noch einmal besonders still. Dieser evangelische Gedenktag lädt uns ein, der Verstorbenen zu gedenken, auch jener, die in diesem Jahr aus unserer Mitte gegangen sind.

In unserem Heim ist das ein sehr persönlicher Moment.

Wir erinnern uns an Bewohnerinnen und Bewohner, die wir begleitet haben, deren Geschichten wir kannten, deren Lachen und Sorgen Teil unseres Alltags waren.

Es ist ein Abschied, aber auch ein Dank.

Ein Dank für die gemeinsame Zeit, für das Vertrauen, das sie uns geschenkt haben, für die Spuren, die sie hinterlassen haben. Für viele Menschen ist dieser Tag ein Trost. Es tut gut zu wissen, dass ihre Lieben nicht vergessen sind und in unserer Gemeinschaft weiterleben.

Novemberlichter, Tasse mit Kürbisse vor einem Fenster

Advent – Hoffnung und Vorfreude

Und dann, fast unmerklich, beginnt der Advent. Die Fenster werden geschmückt, der Duft von Zimt und Tannengrün zieht durch die Flure, und in den Herzen keimt eine leise Vorfreude.

Weihnachten steht bevor, das Fest der Hoffnung, des Lichts und der Geburt Christi.

Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner ist der Advent eine Zeit der Erinnerungen an Kindheitstage, an Familienfeste und an das Warten auf das Christkind.

Aber es ist auch eine Zeit der Zuversicht.

Auch wenn vieles nicht mehr so ist wie früher, wenn die Beine nicht mehr so flink und die Hände nicht mehr so kräftig sind, bleibt die Sehnsucht nach Wärme, Gemeinschaft und Geborgenheit.

Im täglichen Miteinander, beim gemeinsamen Singen und Basteln, beim Backen und Erzählen spüren wir, dass Weihnachten mehr ist als Geschenke: Es ist das Licht, das in unsere Dunkelheit kommt. Es ist die Zusage, dass niemand allein ist.

Ausblick auf das neue Jahr – Zuversicht und Vertrauen

Der Blick auf das neue Jahr ist für viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner mit gemischten Gefühlen verbunden.

  • Was wird kommen?
  • Was wird sich verändern?
  • Werde ich gesund bleiben?
  • Werde ich noch dabei sein?

Diese Fragen sind ehrlich und dürfen Raum haben. Aber sie sind nicht alles.

Denn in unserem Heim erleben wir auch, dass jeder Tag ein Geschenk ist.

Jeder Morgen bringt neue Begegnungen, neue Gespräche und neue kleine Freuden. Und so blicken wir gemeinsam nach vorn, mit Zuversicht und Vertrauen. Wir planen schon erste Veranstaltungen für das neue Jahr, denken über neue Projekte nach und überlegen, wie wir unsere Gemeinschaft weiter stärken können.

Unsere Mitarbeitenden bringen Ideen ein, unsere Bewohnerinnen und Bewohner äußern Wünsche.

Es ist ein Miteinander, das trägt, auch durch schwierige Zeiten.

Und es ist der Glaube, der uns begleitet. Wir vertrauen darauf, dass Gott mitgeht, dass er unsere Wege kennt und dass er uns nicht verlässt.

Novemberlichter, Geschenktüten im Altenzentrzm

Ein Ort des Lebens

Unser diakonisches Altenpflegeheim ist mehr als ein Ort der Pflege. Es ist ein Ort des Lebens. Hier werden Erinnerungen bewahrt, Trauer geteilt, Hoffnung geschenkt und Gemeinschaft gelebt.

Gerade im November, wenn draußen die Welt stiller wird, blüht drinnen das Leben in anderen Farben.

Es zeigt sich in Gesprächen, in Liedern, im Kerzenlicht und in gemeinsamen Gebeten.

Wir danken allen, die diesen Ort mitgestalten. Unser Dank gilt den Mitarbeitenden, den Ehrenamtlichen, den Angehörigen und vor allem unseren Bewohnerinnen und Bewohnern. Sie alle machen unser Heim zu einem Zuhause.

Wir wünschen Ihnen allen einen gesegneten November, einen hoffnungsvollen Advent und einen friedvollen Übergang ins neue Jahr.

Herzliche Grüße

Jessica Arndt

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